Illustrative Darstellung von vernetzten Personen in einem Netzwerk – Symbolbild für zwischenmenschliche Beziehungen und professionelles Networking

Natürliches Netzwerken: Manche können’s einfach

Es gibt diese Menschen, die wirken, als hätten sie ein inneres Adressbuch. Die erinnern sich an dich, an dein Hobby, an dein Anliegen – selbst wenn ihr euch ein Jahr lang nicht gesprochen habt. Wenn du sie etwas fragst, haben sie sofort eine Idee oder kennen jemanden, der weiterhelfen kann. Das ist natürliches Netzwerken. Und es ist Gold wert.

Und dann gibt’s das professionelle Networking

Hier geht’s nicht nur um Bauchgefühl. Sondern um System. Um Struktur. Da führt man Listen, macht sich Notizen – ja, manche nutzen sogar CRM-Systeme für den persönlichen Bereich. Ich selbst habe das mal ausprobiert. Kontakte mit Notizen gepflegt, Erinnerungen gesetzt. Ein guter Freund trägt sich nach jedem Telefonat ein paar Stichpunkte in Outlook ein. Das wirkt erst mal übertrieben – ist es aber nicht.

Details, die zählen: Beziehungspflege, keine Spionage

Worum geht’s wirklich? Darum, Menschen nicht zu vergessen. Ihre Besonderheiten, ihre Themen, ihre Bedürfnisse. Wenn du weißt, dass ein Schulfreund ein riesiger Hundefan war – warum nicht beim nächsten Kontakt genau da ansetzen? Ein kurzes: „Sag mal, hast du eigentlich noch einen Hund?“ – und das Gespräch ist da.

Man nennt das auch: auf das Beziehungskonto einzahlen. Und ganz ehrlich: Unser Kopf ist dafür nur begrenzt ausgelegt. Es gibt Studien, die sagen, man kann sich Details zu vielleicht 150 Menschen wirklich merken. Für alles darüber brauchst du ein System.

Netzwerkkonto – warum Geben vor Nehmen kommt

Viele starten falsch. Sie denken, Netzwerken heißt, Leute sammeln, um ihnen dann schnell etwas verkaufen zu können. Aber so funktioniert es nicht. Wer nur nimmt, wird schnell durchschaubar.

Du musst einzahlen. Immer wieder. Helfen. Zuhören. Verknüpfen. Einen Kontakt empfehlen. Eine Idee teilen. Erst wenn du richtig viel gegeben hast, darfst du auch nehmen. Und selbst dann – keine Garantie, dass es klappt. Aber das ist okay. Das gehört dazu.

Und was, wenn nichts zurückkommt?

Klar, das passiert. Du hilfst jemandem mehrfach. Und bekommst: nichts. Kein Danke, keinen Rückruf, keine Reaktion. Auch das ist Teil der Wahrheit. Manche Menschen nehmen, andere geben. Du kannst den Kontakt behalten, aber musst ihn nicht ewig aktiv halten. Manchmal reicht es, ihn „auf Reserve“ zu haben.

Netzwerken ist kein Kalenderspiel

Wichtig ist: Es darf nicht mechanisch klingen. Kein Anruf sollte beginnen mit: „Hallo Lisa, laut meiner Liste haben wir uns am 3. März zuletzt gehört …“

Du kannst Tools verwenden – ja, bitte! Aber sprich wie ein Mensch. Höre zu wie ein Mensch. Interessiere dich wirklich. Denn darum geht’s beim Netzwerken: Menschen interessieren sich für Menschen.

Beispiel: Marie, die Künstlerin

Stell dir vor, du weißt, dass Marie malt. Sie träumt von einer Ausstellung an der Côte d’Azur. Monate später bist du zufällig dort, sprichst mit jemandem, der Events organisiert – zack. Du denkst an Marie. Du bringst die beiden zusammen. Ohne dass du selbst etwas davon hast. Aber du hast auf ihr Netzwerkkonto eingezahlt. Und vielleicht auf deins auch.

Dorf oder Stadt – wer hat’s leichter?

Ich sag’s ganz klar: Auf dem Land netzwerkt es sich leichter. Da kennt man sich, da hilft man sich. In der Stadt – anonym. Als ich in Hamburg lebte, kannte ich meine Nachbarn nicht mal. Damals hatte ich vom Netzwerken keine Ahnung. Heute sehe ich das anders.

Netzwerken ≠ Klüngelwirtschaft

In Deutschland wird Networking oft misstrauisch beäugt. Da heißt es gleich: „Das ist doch Vitamin-B-Geschiebe.“ Nein. Netzwerken ist nicht Korruption. Es heißt nicht, dass Aufträge unrechtmäßig vergeben werden. Es heißt: Wenn du jemanden brauchst – weißt du, wo du ihn findest.

Größe deines Netzwerks? Egal. Nur: Pflege es.

Ob du 30 Menschen im Netzwerk hast oder 3000 – entscheidend ist nicht die Zahl, sondern die Verbindung. Qualität schlägt Quantität. Und dennoch: Große Netzwerke sind hilfreich. Denn sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass du den richtigen Menschen zur richtigen Zeit kennst.

Es gibt Studien, die zeigen: Menschen mit vielen Netzwerkknotenpunkten – sogenannten Hubs – kommen schneller an Aufträge, Jobs, Informationen. Weil sie mehr Brücken schlagen können.

Und wie fängst du an?

Du musst kein System haben wie ein Konzern. Es reicht, wenn du anfängst, aufmerksam zu sein. Dir Dinge aufzuschreiben. Nicht jedes Gespräch gleich als „Sales-Möglichkeit“ zu sehen. Und zu überlegen: Was kann ich geben? Nicht: Was kann ich holen?

Deine Erfahrung?

Wie geht es dir mit dem Thema? Hast du schon erlebt, dass ein einziger Kontakt plötzlich alles verändert hat? Oder frustriert dich Networking manchmal?
Schreib es mir in die Kommentare – ich bin gespannt.

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